• What Women Want (Reichstag, Berlin)
  • Rosslyn
  • survivors

    Performance-Künstlerin Mia Florentine Weiss verwirklicht in der Stiftung Starke aus aktuellem Anlass die einmalige Performance „Place of Protection“ als Teil der gleichnamigen Werkreihe, die sie seit 1999 realisiert. Zusätzlich werden Fotografien, Videos und Mixed-Media-Installationen von ihr zu sehen sein. Die Performance thematisiert das menschliche Grundbedürfnis nach Schutzräumen – vom Obdachlosen bis zum Mutterleib, von unserer Sehnsucht nach einem omnipotenten Ort, der uns umhüllt wie ein Embryo bis hin zur totalen Regression als „Wunschphantasie der Weltflucht“. Weiss hat in den letzten 15 Jahren auf der ganzen Welt Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Kulturen und Religionen mit der Frage konfrontiert: „What Is Your Place Of Protection?” Die Künstlerin fordert so zu einer Reflexion über die verschiedenen Formen von Geborgenheit und Schutzlosigkeit auf. Die Vielfalt der Antworten als ein „Coincidentia Oppositorum“ (Zusammenfall der Gegensätze) sind in einer medialen Installation mit 54 Poem Films zusammengefasst, die auf allen fünf Kontinenten gedreht wurden. Das Leitmotiv „Protection“ verarbeitet Mia Florentine Weiss als Mikro-, Makrokosmus-Metapher für multikulturelle und interdisziplinäre Schutzräume in ihren Werken. Die Verkörperung eines weltlichen, künstlichen Mutterleibs als Membran zwischen Innen und Außen hat Weiss bereits in ihrer interaktiven Performance „Please Do Touch - Touching Can Heal The Art!“ 2013 in Österreich offenbart. In einem lebensgroßen Inkubator-Objekt führte die Künstlerin dem Betrachter die verschwimmende Grenze zwischen Schutz und Schutzlosigkeit vor Augen und zeigte gleichzeitig die Lebensnotwendigkeit menschlicher Berührung auf. „Place Of Protection“ ist nun die Folgeperformance auf diese Arbeit, um die Doppelsymbolik von Schutzräumen in ihrer spürbaren Geborgenheit/Ungeborgenheit aufzuzeigen. Für Mia Florentine Weiss stellt der Uterus, die Metra im Mutterleib, den zentralen Ort der Ur-Geborgenheit dar, die zugleich eine Utopie angesichts des exponentiell wachsenden Strebens nach „Protection“ in der globalen Welt ist. Die Performance „Archaeopteryx“ von Frédéric Krauke thematisiert die Bewusstseinszustände von Druck, Enge, Ohnmacht, Angst und Empathie. In einer globalen Welt mit ihrer erschreckenden demographischen Entwicklung sieht der Künstler eine Bedrohung: „Wenn nur wenig Raum für Viele bleibt, wenn Nähe Interaktion provoziert, wenn der Wunsch des Einen den des Anderen verdrängt, dann könnte es ungemütlich werden.“ Sinnbildlich verkörpert er in seiner Performance „Archaeopteryx“ den Urvogel, der als fossile Übergangsform zwischen einem gefederten Reptil/Saurier und dem modernen Vogel gilt und sowohl Merkmale der alten und der neuen Gattung trägt. Nach Millionen Jahren der Evolution sucht die Zivilisation nach seiner Überzeugung heute einen neuen Archaeopteryx, eine neue Übergangsform, um auf dem eng gewordenen Planeten überleben zu können. Das Symbol des Urvogels „Archaeopteryx“ ist für Frédéric Krauke eine Alternative zu dem Trauma des MAD MAX, der in den 80er Jahren, als futuristisches Schreckensszenario gezeigt, mittlerweile an vielen Orten der Welt zur Realität geworden ist. MAD MAX, Vorbote der Apokalypse vs. ARCHAEOPTERYX, der den nächsten, notwendigen Schritt in der Evolution der menschlichen, globalen Spezies vollziehen muss, um weiterhin auf dieser Erde in Würde bestehen zu können. Die Performance „Archaeopteryx“ ist der zweite Teil einer Tetralogie, die zuletzt im Dezember 2013 in Südkorea aufgeführt wurde. Frédéric Krauke arbeitet in dieser Werkreihe mit den Noise und Performance Künstler Mathieu Sylvestre zusammen, der an den Abend des 22.02.2014 den musikalischen Übergang zwischen der beiden Performances schaffen wird. Die Performances „Place of Protection“ von Mia Florentine Weiss und „Archaeopteryx“ von Frédéric Krauke sind Teil der Gruppenausstellung SURVIVORS, kuratiert von Wolfgang Petrick, die im Mai 2014 in der Stiftung Starke stattfinden wird. Wir bitten um Verständnis darum, dass während der Performances das Fotografieren und Filmen den hierzu geladenen Dokumentaristen vorbehalten ist.


    Text:
    Dr. Hans-Joachim Petersen
    Berlin, 17.02.2014

    Pressekontakt:
    Siccma Media GmbH,
    Goltsteinstr. 87,
    D-50968 Köln
    Sabine Worgitzki
    Telefon 0221 348 038 – 27
    Email worgitzki@siccmamedia.de


    Beteiligte:
    www.mia-florentine-weiss.com
    www.frederic-krauke.com
    www.mathieu-sylvestre.com
    www.wolfgangpetrick.de
    www.morgen-contemporary.com
    www.stiftungstarke.de

  • Performance Doku SURVIVORS GROUP EXHIBITION 2014