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  • MEMENTO MORI (BERLIN 2017)

    MEMENTO MORI/DAS FAUSTISCHE IN UNS

    Berlin, 13. März 2017 – Liebe und Hass, Schönheit und Schrecken, Leben und Tod, Schutz und Schutzlosigkeit: Der Zusammenfall der Gegensätze, die Coincidentia Oppositorum, ist ein Leitmotiv im Schaffen von Mia Florentine Weiss. Nach viel beachteten Ausstellungen und Performances
    unter anderem im Frankfurter Senckenberg Museum, im Palazzo Albrizzi in Venedig oder auf der CONTEXT Art Miami präsentiert die Berliner GALERIE FRIEDMANN-HAHN ab dem 30. März 2017 unter dem Titel MEMENTO MORI einen umfassenden Einblick in das vielgestaltige OEuvre
    der Performance- und Konzeptkünstlerin, darunter wandfüllende (Multimedia-)Werke, Lichtinstallationen,
    Assemblagen und mehr.
    Was passiert, wenn der Mensch die Welt durch sein Handeln so sehr bestimmt, dass er sie fundamental
    und irreversibel verändert? Wenn nicht mehr der Mensch sich gegen die Naturgewalten
    behaupten muss, sondern wir vielmehr durch unser Tun determinieren, was Natur ist und künftig
    sein wird? Nach Auffassung des Atmosphärenforschers Paul Crutzen leben wir nicht mehr im Holozän,
    sondern im Anthropozän, einem – geologisch bereits nachweisbaren – Menschenzeitalter,
    in dem wir unsere Lebensgrundlagen und uns selbst zerstören.

    Eine Welt, in der der Mensch nicht mehr existiert

    Nicht nur ihre Performance „Anthropocene“ im Frankfurter Senckenberg Museum, bei der die
    Künstlerin über eine „digitale Nabelschnur“ mit dem Publikum kommunizierte, knüpft daran
    an: Mia Florentine Weiss zeigt in ihrer neuen Ausstellung MEMENTO MORI in Berlin Arbeiten,
    die sich mit einer Welt beschäftigen, in der der Mensch existenzielle Bedrohungen erfährt. So
    befasste sich Weiss 2014, gemeinsam mit der Organisation Pro Asyl, mit Emigration und Flucht.
    Mit einer lebensgroßen Dermoplastik eines geflügelten Pferdes, dem mythologischen Pegasus
    entlehnt, bereiste sie die Grenzen Europas. Entstanden ist daraus die Serie „Edges of Europe“.
    Die Flügel des Pegasus, mit „objets trouvés“ der verschiedenen Orte und Landschaften bestückt,
    versinnbildlichen dabei zwei Pole: Frieden, Schutz und Hoffnung auf der einen Seite, Krieg,
    Schutzlosigkeit und Untergang auf der anderen. Die Parallelität von Gegensätzen, die gemeinsam
    ein Ganzes ergeben, zeigt sich auch in dem von Weiss entwickelten Ambigramm „Love“, das
    in umgekehrter Leserichtung oder im Spiegelbild zu „Hate“ wird und so auf das „Faustische“ in
    uns verweist: die Abgründe, die uns in konträre Handlungen und Emotionen treiben. Aggression
    und Ästhetik sind daher keine Widersprüche im OEuvre der in Berlin, Frankfurt am Main und
    Los Angeles arbeitenden Künstlerin. Galerist Alexander Friedmann-Hahn: „Die Arbeiten von Mia
    Florentine Weiss beeindrucken durch ihre Intensität und Abgründigkeit. Sie strahlen einen suggestiven
    ästhetischen Reiz aus und haben bisweilen etwas beinahe Malerisches.“

    Der Körper als Medium und Bildträger

    Sehr häufig steht Weiss selbst – ihr eigener Körper – im Mittelpunkt ihres Schaffens: als Bildträger,
    als Teil einer Performance, dann wieder als Medium für eine künstlerische Idee oder ein Gefühl.
    „Eine Emotion, die ich darstellen will, muss ich selber durchleben“, sagt Weiss. Und scheut sich
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    dabei nicht vor auto-aggressiven Aktionen wie etwa Branding und die Entnahme ihres Blutes. Die
    Künstlerin wurde während ihrer Guerilla-Performances in Moskau oder Basel abgeführt, bestieg
    für ihre „Art Angel“-Performance den Hollywood-Schriftzug in Los Angeles und ließ sich für 24
    Stunden in eine Isolationszelle in einem stillgelegten Gefängnis einschließen.
    Was wir sind, werdet ihr sein
    Immer wieder lotet Mia Florentine Weiss das Wissen um die Sterblichkeit aus. Exemplarisch für
    ein „Memento mori“, ein „Gedenke des Todes“, stehen in der Ausstellung auch Exponate mit
    Insektenpräparaten oder eigenen Röntgenaufnahmen. Und ihr Appell „What we are you will be
    / What you are we were“, mit dem sie ein Selbstbildnis aus einer Performance in der Sektion für
    klinisch funktionelle Anatomie Innsbruck überschreibt, scheint direkt aus dem Jenseits zu kommen
    – gleich der Inschrift in der Kirche Santa Maria della Concezione in Rom, deren Krypta mit
    menschlichen Knochen und Schädeln künstlerisch ausgestaltet wurde: Noi eravamo quello che
    voi siete, e quello che noi siamo voi sarete.

    Einzelausstellung

    30. März bis 6. Mai 2017
    Pressevorbesichtigung
    Mittwoch, 29. März 2017, 17:00 – 18:00 Uhr (um Anmeldung wird gebeten)
    Vernissage
    Mittwoch, 29. März 2017, 19:30 Uhr (auf Einladung)

    Galerie Friedmann-Hahn
    Wielandstraße 14 (Ecke Mommsenstraße)
    10629 Berlin
    Öffnungszeiten
    Di bis Fr 12:00-19:00 Uhr
    Sa 11:00-16:00 Uhr
    sowie nach telefonischer Vereinbarung

    https://www.galeriefriedmann-hahn.com/de/artists/mia_florentine_weiss/works

  • Memento Mori 2017 Galerie Friedmann - Hahn Berlin / Sotheby’s Europe

  • Mia Florentine Weiss Artist Portrait / Memento Mori Solo Show 2017